Berge von Pianturina
Das Monti von Pianturina ist seit dem Mittelalter bekannt. Schon 1529 wird auf einer Urkunde Piano Turino erwähnt. Es ist eine herrliche Hochebene auf 729m. Die Herkunft des Namens ist nicht sicher. Man nimmt an, es könnte hier eine Stierzucht gegeben haben ( Toro=Stier), sehr wahrscheinlicher hatte es hier einen kleinen Turm, der als Meldeposten diente, denn von hier hat man eine grossartige Sicht, die vom Lago Maggiore über die ganze Magadinoebene bis nach Claro oder San Vittore (Mesoccotal GR) reicht.
Der Zugang zum Berg und das Leben dort ist nicht immer leicht gewesen. Bis in die 60er Jahre diente Pianturina für die Uebersommerung von Vieh, vor allem Ziegen. Der kürzeste Weg führte über Calmagnone. Eine Bergstrasse, die Robasacco mit den Monti di Medeglia verbindet und während des ersten Weltkrieges gebaut wurde (1914-1918), erlaubte den schnellsten Zugang.
Ein Saumpfad, der von Calmagnone durch das Valle di Pianturina nach Pianturina führt,war für Transporte nicht geeignet, weil er eng und steil ist. Somit wurde das Material mit einem Metallseil (filo a sbalzo), wie es in vielen Orten im Tessin üblich ist, von Calmagnone nach Pianturina »zugesandt».
In den 80er Jahren hat die Forstgenossenschaft mit Patrizier und Freiwilligen einen neuen Weg gebaut. Dieser Weg ist mühelos, sicherer und vor allem eben. In diesen Jahren wurden auch die beiden Hütten in freiwilliger Arbeit von Patriziern renoviert.
In den 90er Jahren hat das "consorzio raggruppamenti" in verschieden Etappen die jetzige Strasse, die bis zu den Monti führt gebaut. Dank dieser Bequemlichkeit wurden verschiedene zerfallene Häuser (Rustici) renoviert, und das brachte wieder neues Leben auf die Montis. Hier ist das Video, das den Weg der Straße vom Cadenazzo zeigt:
Quelle:
- Vivere la Montagna - Luca Bettosini
- Cadenazzo, alla ricerca della sua identità - Bice Caccia, 1980